Verschönerungsverein Stinatz - Titel
Panorama

Trachten & Volkstanz

Ein weiterer wichtiger Teil des Vereines ist der Trachten & Volkstanz Bereich.
Geschichte der Stinatzer Tracht

Zur Zeit der österreichisch- ungarischen Monarchie arbeiteten zahlreiche Stinatzer Mädchen als Haushaltshilfen und Kindermädchen bei adeligen Familien. Dort lernten sie unter anderem die Tracht der ungarischen Kroaten
kennen und brachten sie nach Stinatz. Sie ist bis heute erhalten geblieben. Die Männer verdienten ihren Unterhalt hauptsächlich als Hirten später als Viehhändler und brachten das nötige Material für diese Trachten von ihren Handelsreisen mit. Die Stinatzer Tracht ist in ihrer Herstellung sehr aufwendig, angefangen von den Stiefeln bis zum Kranz. Jedes junge Stinatzer Mädchen sollte damals eine Tracht besitzen. Dafür mussten die Eltern oft ihr letztes Geld aufwenden.
Eine Hochzeit ohne Stinatzer Trachtenpärchen ist unvorstellbar. Am Tag der Hochzeit holen die Brautführerin und der Brautführer unter Musikbegleitung zuerst den Bräutigam und dann die Braut ab. Dann geht der Zug Hochzeitsgäste in die Kirche. Nach der Trauung wird vor jenem Gasthaus, in dem die Hochzeitstafel stattfindet, getanzt. Dazu werden kroatische Lieder gesungen. Zuschauer, die nicht zur Hochzeit geladen sind werden mit Wein und Mehlspeisen bewirtet.
In Stinatz lebte ein Schuhmachermeister, der früher die für die Tracht typischen Stiefel „čižme“ herstellte. Sie sind aus festem, schwarzem Leder, an der Ferse mit gelbem Zwirn verziert. Leider gibt es im Ort keinen Schuster mehr, der diese Stinatzer Stiefel herstellen kann. Der letzte Schuster Peter Grandits, der diese spezielle Technik angewandt hat, starb im Jahre 2004. Deshalb kann diese handwerkliche Tradition nicht mehr fortgesetzt werden. Aus diesem Grund werden die noch vorhandenen Stiefel von ihren Besitzern sehr sorgsam gehütet.
Vor einigen Jahren wurde in Stinatz ein Film über die Herstellung dieser Stiefel gedreht.

Brautführerin

Die Tracht der Brautführerin besteht aus fünf bis sechs Röcken. Der oberste ist ein in kleine Falten gelegter Kaschmir-oder Seidenrock. Darunter trägt die Brautführerin gestärkte, weiße mit Spitzen verzierte Baumwollröcke. Darüber wird eine in Falten gelegte Schürze aus Baumwolle getragen. An beiden Seiten hängen rote Bänder als Zierde herunter. Die aus Baumwolle gefertigte Bluse wird „pleče“ genannt, deren breite Ärmel gestärkt und in runde Falten gelegt werden. Am Ellenbogen wird sie mit roten Bändern gerafft. Über die Schulter trägt die Brautführerin ein seidenes Tuch mit handgeknüpften Fransen, das hintern über den Rock reicht. Zuletzt wird ein langes Schultertuch aus weißer, bunt verzierter Seide über die Tracht gelegt. Dazu trägt die Brautführerin handgefertigte mit einer Ziernaht versehene schwarze Lederstiefel.
Als Kopfschmuckträgt sie eine aus drei Teilen bestehenden Kranz. Sie wird aus verschiedenen Wachs- und Seidenblumen gefertigt, mit goldenen Ähren, bunten Blumen, kleinen Perlen und Glaskugeln geschmückt. Am Hinterkopf sind bunte lange Bänder befestigt.


Brautführer

Der Brautführer trägt einen dunklen Anzug. Bunter Kaschmirtücher hängen aus den Sakkotaschen und als Krawatte trägt er eine bunte Masche. Der Hut ist mit einem bunten Blumenstrauß aus Seidenblumen, mit Fasanfedern, langen Pfauenfedern und einer bunten Schleife geschmückt. Diesen Straus nennt man Blume. Der Brautführer fungiert während der Hochzeitsfeier als Zeremonienmeister und setzt mit der Brautführerin die zahlreichen Hochzeitsbräuche um.



Braut

Die Tracht besteht aus den gleichen Teilen wie die der Brautführerin, ist jedoch in den Farben dezenter und enthält keine roten Farben. Der Kranz ist aus silbernen Ähren und aus Blumen in zarten Pastelltönen.
Die Braut, die ein uneheliches Kind hatte oder schwanger war, durfte keinen Kranz tragen. An Stelle des Kranzes trug sie ein großes, weißes Kopftuch.



Sonn- und Feiertagstracht

Es gibt auch eine Sonn- und Feiertagstracht. Sie wurde hauptsächlich zur Sonntagsmesse getragen. Unsere Tamburizzagruppe trägt heute noch diese Tracht bei ihren Auftritten.



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